Das MB Buch - page 26

keine Trambahn fahren.“ Als der Betrieb
der Trambahn eingestellt wurde, wandel-
te der Busfahrer schon bald in seinen
Fußstapfen.
Das Vertrauen der treuen Stammkund-
schaft führte dazu, dass die Metzgerei
weiter wuchs. Damit nahm natürlich
auch die Arbeit immer größere Dimen-
sionen an. Aber erst nach einigen Jahren
wurde das Bauch-Team um eine Ver-
käuferin, einige Gesellen und Lehrlinge
aufgestockt. Der erste Meister Willi
Wiedl, der anfänglich neben seinem
Metzgerberuf hauptamtlich als Musiker
arbeitete, und nur zwischen den Tour-
neen die Messer in der Metzgerei wetz-
te, hat in seiner über 30-jährigen Be-
triebszugehörigkeit als erster Metzger die
Erfolgsgeschichte des Unternehmens
entscheidend mitgeprägt.
Die florierenden Geschäfte erforderten
immer mehr Platz und so wurde bei den
Bauchs eigentlich immer irgendwo
gebaut und gebastelt. Der Vermieter,
Franz Xaver Bäuml, ließ dem Metzger-
meister alle Freiheiten und gab das
Versprechen, das Haus zu verkaufen,
sobald die Metzgerei über die nötigen
Mittel verfüge. Es dauerte jedoch noch
einige Jahre, bis sich die beiden Männer
nach einem Fußballländerspiel, das sie
sich gemeinsam im Fernsehen ange-
schaut hatten, bei einem Glas Bier
freundschaftlich auf einen äußerst fairen
Preis einigten.
„Wenn einer die hohe Schule der
Metzgerei erlernt hat, kann er alles ande-
re automatisch“, nach diesem Grundsatz
gingen der Firmengründer und seine
Mitarbeiter nun daran, das neu erworbe-
ne Haus den Bedürfnissen des Unter-
nehmens anzupassen.
Am Tage wurde Wurst produziert. In der
Nacht wurde gebaut. Samstags und
sonntags natürlich auch. Das war und ist
bis heute Tradition im Hause Bauch.
Doch der Platzbedarf des florierenden
Unternehmens war noch lange nicht
gestillt, denn aus 4 Großkunden waren
sehr schnell 10, und dann 20 geworden.
Dazu kamen immer mehr Hotels,
Restaurants und Imbisse, die die
Spezialitäten des Hauses zu schätzen
wussten.
So musste man sich schon im Jahre
1976 um den Erwerb des Nachbar-
hauses bemühen. Genau wie Franz
Xaver Bäuml erwies sich die Besitzer-
familie Portenlänger als fairer Verhand-
lungspartner. Mit eigenen Kräften inte-
grierte man die neuen Räumlichkeiten in
den bestehenden Betrieb.
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